Menschliche Zuwendung und Wertschätzung als gesundheits- und wirtschaftsfördernde Kraft

Soziale Unterstützung ist eine der wichtigsten Gesundheitsressourcen überhaupt, wie aus vielen Untersuchungen der letzten Jahre hervorgeht. Der Forscher Joachim Bauer beschreibt zum Beispiel in seinem Buch ‘Prinzip Menschlichkeit’, anhand neuer neurowissenschaftlicher Erkenntnisse, dass Zuwendung und Wertschätzung wichtige menschliche Motivationsquellen sind. Die Kraft einer von Wertschätzung geprägten Haltung wirkt aber nicht nur auf der persönlich-menschlichen, sondern auch auf wirtschaftlicher Ebene. Das ist was der Benediktiner-Pater, Bestseller-Autor und Keynote-Speaker Anselm Grün in seinen Büchern und Vorträgen immer wieder vermittelt. Dabei schöpft er u.a. aus seiner jahrelangen Erfahrung als Führungskraft in der Abtei Münsterschwarzach, wo er für die wirtschaftliche Leitung der Abtei mit ihren insgesamt 20 Betrieben verantwortlich war. In einem Vortrag auf den Petersberger Trainertagen 2012 schildert Grün, wie er sich selbst vor allem von christlichen Werten wie Glaube, Liebe und Hoffnung sowie den platonischen Werten Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und das rechte Maß inspirieren läßt. Es sind solche Werte, die laut Grün Produktivität und Innovationskraft begünstigen und damit förderlich sind für nachhaltige persönliche und wirtschaftliche Entwicklung (siehe auch meinen Blogartikel ‚Berufliches Sinnerleben, Arbeitsengagement und Flow‘). Wichtig ist dabei weniger, aus welcher Tradition die Werte stammen, sondern vielmehr, ob diese auch authentisch sind. Persönliche oder unternehmerische Werte wirken nur, wenn sie von innen heraus kommen. Menschen und Unternehmen sollten sich daher immer wieder fragen, was sie im Alltag und darüber hinaus trägt und bewegt. Grün ermutigt gerade Menschen in der Wirtschaft, sich gegenseitig wertzuschätzen und Maß zu halten, auch im Umgang mit sich selbst. Sich selbst zu achten und gut zu sich zu sein, ist schließlich eine Voraussetzung für die Achtung, Wertschätzung und gute Behandlung anderer. Besonders Führungskräfte sind durch ihre Arbeit (mit)verantwortlich für das Wohlergehen vieler anderer Menschen: nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Kunden oder Geschäftspartner. Umso wichtiger ist es, dass sie einen menschlich wie wirtschaftlich nachhaltigen Werterahmen entwickeln und diese Werte auch praktisch umsetzen und (vor)leben.

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