Sinn & Werte: Was Menschen im Tiefsten trägt und bewegt

Ein Aspekt unserer Coachings und Seminare ist es, einen eigenen Werterahmen für die persönliche Balance zwischen Privat- und Berufsleben zu entwickeln. Viele Menschen lassen sich dabei immer noch gerne von den Werten weltanschaulicher Lehren – religiöser, humanistischer oder politischer Art – inspirieren.
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Unsere Werte geben uns Orientierung im Leben

Wir leben aber in einer Zeit und Gesellschaft, in der Werte weniger als früher von Institutionen vorgegeben werden. Umso wichtiger sind eigene Kompetenzen beim Abstecken der persönlichen, inneren Werte-Koordinaten. Der Unternehmensberater Pater Hermann-Josef Zoche dazu: ‚Das bewusste Leben mit den eigenen Wertvorstellungen ermöglicht Orientierung im Dickicht der Selbstverwirklichungsangebote unserer Zeit. Man lernt Prioritäten zu setzen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, verschiedene Angebote abzuwägen und zu beurteilen, was einem selbst wichtig ist und worin inhaltlich der nächste Schritt, den man gehen will, besteht‘ (Zoche 2002). Auch der Dalai Lama betrachtet das Leben und Arbeiten im Einklang mit den eigenen Werten als wesentlichen Baustein von Work-Life-Balance. In ‚Glücksregeln für den Alltag; Happiness at Work‘ sagt er: ‚Wenn Sie sich bewusst machen, dass alle Aspekte Ihres Lebens miteinander verbunden sind, dann werden Sie verstehen, wie unterschiedliche Faktoren – Ihre Werte, Ihre innere Einstellung, Ihre emotionale Verfassung – zu Ihrem Gefühl für Erfüllung in der Arbeit und zu Ihrer Zufriedenheit und Ihrem Glück im Leben beitragen können‘ (Dalai Lama 2004:208). Manchmal konfliktieren unterschiedliche Werte oder ganze Wertsysteme, zum Beispiel im Zusammenhang von Privat- und Berufsleben. Unwohlbefinden, mangelnde Wirk-Life-Balance und Stress sind dann fast zwangsläufig die Folgen. In Coachings, aber auch in Seminaren zur Stressbewältigung kann es hilfreich sein, solchen Konflikten auf die Spur zu kommen. Es gibt eine Fülle an Übungen und Coaching-Tools, mit denen Menschen sich ein Bild ihrer eigenen Werte (bzw. Überzeugungen oder Glaubenssätze) machen und – wichtiger noch – damit arbeiten können. Beispiele sind das Modell der Logischen Ebenen nach Robert Dilts oder das Werte-Entwicklungs-Quadrat nach Schulz von Thun. Wenn Menschen ein für sie stimmiges Wertesystem für alle Lebensbereiche entwickeln, werden sie eher eine innere Kongruenz empfinden, mit sich im Reinen sein, wie Björn Migge in seinem ‚Handbuch Coaching und Beratung‘ schreibt (Migge 2005:150). Sie werden eine Orientierung haben für ihre Positionierung bei wichtigen Lebensentscheidungen oder auch im Alltag. Bezogen auf das Berufsleben könnte man, wie der Benediktinerpater Anselm Grün es formuliert hat, sagen: ‚Wer zutiefst authentisch arbeitet, der bringt reiche Frucht‘.

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