Persönliches Stressmanagement – Stress effektiv bewältigen mit individueller Stresskompetenz
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Stress ist ein normales Empfinden, das jeder Mensch immer wieder im Alltag erleben wird. Typische Stressoren sind dabei überhöhte Arbeitsanforderungen, ungenügende Kontrollmechanismen, ständiger Druck, soziale Konflikte, respektloses Verhalten, Veränderungen und widersprüchliche Anweisungen. Um ‚ihren‘ Stress adäquat zu bewältigen, brauchen Menschen individuelle Stresskompetenzen, die ich anhand des entsprechenden Modells nach Prof. Dr. Gert Kaluza hier vorstellen werde.
Die 1. Ebene dieses Modells ist die der instrumentellen Stresskompetenz und liegt in der Identifizierung und Bewältigung der persönlichen Stressoren. Die oben erwähnten Stressauslöser finden sich in vielen Arbeitsfeldern wieder. Allerdings sind die individuelle Ausprägung in verschiedenen Branchen und auch das persönliche Stressempfinden natürlich unterschiedlich. In unseren Seminaren zum Thema Stressbewältigung werden deshalb gezielt auch berufsspezifische Stressmechanismen angesprochen und entsprechende Stressmanagement-Kompetenzen vermittelt. Instrumentelle Stresskompetenz bedeutet, Anforderungen aktiv anzugehen, zum Beispiel durch Prioritäten zu setzen, Zeit zu planen, Entwicklung fachlicher Kompetenz durch regelmässige Fortbildungen und Netzwerkpflege. Wichtig ist auch eine klare Positionierung und Selbstbehauptung anderen gegenüber; beispielsweise durch ausreichende (zeitliche, materielle oder personale) Ressourcen für bestimmte Aufgaben zu fordern.
Die 2. Ebene des Modells ist die der mentalen Stresskompetenz. In unseren Stressbewältigung-Seminaren werden nicht nur Arbeitsplatz-spezifische Stressoren, sondern auch die persönlichen Stressverstärker der einzelnen Teilnehmer bearbeitet. Dazu gehören zum Beispiel Ungeduld, Perfektionismus, Einzelkämpfertum, Kontrollzwang oder auch das Gefühl, es anderen immer recht machen zu müssen. Förderliche Einstellungen entwickeln heißt zum Beispiel, die Realität anzunehmen, innere Distanz zu bewahren, die Dinge positiv zu betrachten, eigene Grenzen zu akzeptieren und Chancen und Sinn in privaten und beruflichen Herausforderungen zu entdecken.
Die 3. Ebene des von Prof.Dr. Kaluza entwickelten Modells ist die der regenerativen Stresskompetenz. Stressreaktionen können zu einer Aktivierung auf der körperlichen, mentalen, emotionalen und Verhaltensebene führen. Um langfristige Erschöpfung und Erkrankung zu vermeiden. ist es wichtig, diesen Stressreaktionen aktiv entgegen zu steuern. Jeder Mensch sollte daher individuelle Erholungs- und Entspannungsstrategien entwickeln und im Alltag praktizieren, zum Beispiel durch Entspannungstraining, Sport und Bewegung, Genuss im Alltag, Pflege von Hobbys und ausreichende Pausen und Erholungsphasen. Nur so wird mittel- und lanfristig ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen emotionalen Regulationssystemen erreicht. Die Dynamik von Stress und Erholung spielt also eine wichtige Rolle in der individuellen Stressbewältigung.
Stress ist für viele Menschen immer wieder ein belastendes Gefühl, das manchmal schwierig zu durchschauen ist. Das Modell der individuellen Stresskompetenz macht das Stressgeschehen transparenter und zeigt Wege auf, sich aus dem Dickicht stressiger Gefühle zu befreien. Außerdem enthält es viele Aspekte einer integralen Gesundheitskompetenz, die auf ein umfassendes physisches, geistiges und soziales Wohlbefinden ausgerichtet ist.